Martha Büninger (1723-1812)

{Den 2. Jan.}  1752 kam ich {Abrah. Büninger} mit meiner lieben Martha {m.n. Mariner}  nach Gnadenhütt
Ich zum Schule halten, und zum diener des Gemeinleins
Meine liebe Martha zur Dienerin, und Köchin.

Folgendes ist von meiner lieben Martha

            Ich bin gebohren in Rhod Eyland, Meines Vaters Name
war Jhon Marriner, meiner Mutter Elisabeth, gebohren in
New Engeland, der Vater aber in Alt Engeland, gebohren, meinen
Vater habe ich nie gesehen gekannt. Getaufft bin ich von einem
Prespeterianer Pfarrer, als ich ein kleines Kind war ging
ich mit meiner Mutter nach Jamaica in den West India
meine Mutter ging hin in Hoffung meinen V[at]er zu sehen, kunte
aber nichts von Ihm höhren, vermuthlich ist er in der See begraben.
Als ich 7 1/2 Jahr alt war verband mich meine Mutter bis auf
mein alter von 18 Jahren, zu einem Quaker Augustus
Hiks Hix auf Long Eyland, auf Long Eyland war ich bey
Hi Ihm 4 Jahre, als er nach N[ew] York zog blieb ich bey Ihm
bis meine Zeit aus war, er ist ein gutter Meister und hat mich
wie sein eigen Kind gehalten.  Als ich von Ihm frey {war}  hab ich in
Newyork mich noch eine Weille auf gehalten, hernach ging ich
nach brunswik, da kam ich unter die erweck[t]en leute, und
+{blieb bey Ihnen 3 Monath}            
wurde durch sie auch erweckt+. 
Das erste Gefühl das ich vom
Heyld und seinem blutigen Wund hate, und das er auch
vor mich gestorben, war in einer Bibel Stunde die Br.Nobel in N. York gehalten hat. Damals kriegte ich auch einen
Hang zu den Brr. und Schwst. wurde auch bald bekannt
mit der Schwester Behlerin. Als die Octa Acta in New York heraus kam gegen die Brr. ging ich gleich
nach Philadelp[h]ia, da wohnte ich wieder bey meinem alten
Meister Augustus Hix: 5 Monath, auch eine Weile
[bei] Evans.
Nach Bethl. zur Gemeine kam ich d. 26 Mertz: 17445.
da bliebe ich bis die led. Schw. nach Nazareth kamen.
In Nazareth, ist allerhand mit mir passirt das ich etl. mal
wolte fort gehen.  Der liebe Heyld aber hats so gemacht
das ich ein seliges und vergnügtes Her[z] kriegte bey
den led. Schwestern.
D. 28ten Sept 1748 1746 wurde ich in die gemeine aufgenomn,
von der lieben Mutter Maria Spangenberg: mein Herz
war dabey recht selig,
D. 1 Oct ost. redet die liebe Mutter Sp. mit mir und trug
mir meine Heurath mit meinem lieben Mann auf.
Ich gab mich gleich in den Willen des lieben Heylds,
d. 5/16 Oct. wurde ich getraut.
D. 11 Oct o.st. ging ich das erste mal mit der gemeine
zum Abendmahl.
Dieses ist was ich so hab schreiben können von uns armen
Kindern, unser Zil und Zweck ist gantz des Heyl[an]ds
zu werden und vor Ihn und seine liebe Gemeine
zu leben. Wir sind danckbar das sie uns arme Kinder
bis her noch geliebt und mit Gedult getragen haben.
Das lämlein wolle uns nur in seinen blutigen
Wunden bewahren, das uns nichts Schaden könne
bis wir Ihn sehen und Maale in Händ und Füssen
Küssen können.  bis zum Kuß seiner Spalten.

 

Nota, meine Martha ist ihrer rechnung nach
gebohren Anno 1723, im Octob
[d. 1812 Salem N.Y.]
lieber Bruder Mattheus mit dieser Gelegenheit
will ich Dich und Deine liebe Krancke Anna Maria recht vill
mal herzlich Grüssen und Kussen bey den liebsten Wunden
unsers Lämmleins, wir haben vill an Dich gedacht, besonders
an deine liebe Frau, es ist uns lieb das es wieder {beser}  mit ihr ist.
Ich schicke dir auch einen kleinen Bericht von meinem und der
lieben Frauen Leben Lauf, ich sehe es ist mir sehr schlecht
g[e]rathen.  Ich wünsche das das was Du gerne wüssen möchtest
möge darinne seyn; es ist uns leid und besonders meiner
lieben Martha das sie gar nichts vom ihrem Geb[u]rt[sta]g weiß.
Sie hat des wegen jetzt an Augustus Hix geschrieben
weil ers vermüthl. weiß.
Ich habe weiter nichts zu schreiben wir sind selig und
vergnügt bey unsers Lämmleins Wunden hier in Gnad[en]h[ütten]
Grüssen Dich und Deine liebe Anna Maria, und alle
lieben Herzl. vill mal.  Wir sind Deine arme
Geschw. Abr[aham] und Martha Büningers

Gnadhütt/
d. 27 April
1752.

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